Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft leiden inzwischen unter Bewegungsmangel und Übergewicht. Aber wie kommt es dazu, dass wir fördern, was wir eigentlich nicht wollen? Eine Ursache dafür sind dabei die anerzogenen Verhaltensweisen und Glaubenssätze, die wir früh verinnerlicht und bis heute nie hinterfragt haben:

  • An einen hohen Zuckergehalt in unseren Lebensmitteln haben wir uns gewöhnt und brauchen darum scheinbar immer mehr davon. Selbst wenn Menschen Diabetes entwickeln, ändern sie dieses selbstschädigende Verhalten oft nicht.
  • Wir leiden an Bewegungsmangel. Kommen bereits bei leichten Anstrengungen außer Atem und  unsere Muskulatur nimmt immer mehr ab. Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt mit zunehmendem Alter, da wir uns immer weniger bewegen, unseren Körper immer weniger trainieren.

Wie wir fördern, was wir eigentlich nicht wollen

Was ich immer wieder beobachte ist, dass viele Kinder häufig etwas in den Mund geschoben bekommen, ohne dass sie danach gefragt haben. Manchmal ist es ein Schnuller, häufig jedoch irgendetwas Süßes zu essen oder zu trinken.

Hier erfolgt genau die Gewöhnung an Süßes, die sich bis ins Erwachsenenalter in eine regelrechte Sucht auswachsen kann. Auch wird die Süßigkeit an dieser Stelle als Ablenkung benutzt. Zudem als Ersatz für ein anderes, das eigentliche Bedürfnis des Kindes. Alles Dinge, mit denen viele Menschen zu kämpfen haben und deren Auswirkungen wie Übergewicht mit all seinen Folgeerkrankungen, Lethargie, Flucht vor sich selbst bis hin zu Suchterkrankungen eine Belastung im Leben vieler sind.

Kinder werden auch häufig dazu angehalten still zu sitzen, nicht mit den Beinen zu baumeln oder still zu stehen. Sicher gibt es Situationen in denen letzteres durchaus einmal wichtig sein kann. Das ist doch aber in den wenigsten Situationen der Fall.

Das Beine-baumeln-lassen lockert die Muskulatur und fördert den Blutfluss in den Venen. Das Herumzappeln, Hüpfen und Rennen fördert das Herz-Kreislauf-System indem es dieses fordert. Zusätzlich stärkt es die Muskulatur und fördert die Koordination. Alles Dinge, die bei den meisten Menschen mit fortschreitenden Alter immer mehr verkümmern.

Unser Verhalten bedingt die Umstände

Untersuchungen zeigen, dass ein Mensch mit über 60 Jahren, der gut trainiert ist, eine höhere Leistungsfähigkeit als ein Mitte zwanzigjähriger aufweist, der komplett untrainiert ist. Wobei trainiert nichts weiter bedeutet als regelmäßige Bewegung. Für welche Art der Bewegung, ob diese nun tatsächlich sportlicher Art ist oder wir Spaziergänge bevorzugen ist dabei sekundär. 

Wenn Sie sich bewusst machen,  worunter Sie heute leiden, was Sie sich in Ihrem Leben anders wünschen und ehrlich die Frage nach den Ursachen für Ihre eigene Unzufriedenheit beantworten, versetzen Sie sich automatisch in die Lage Ihr Verhalten so zu verändern, dass Sie Ihr Kind nicht mit den gleichen Dingen belasten, deren Auswirkungen Sie heute spüren. Je besser Sie die Zusammenhänge von Gesundheit sowie Zufriedenheit und dem was Sie, wie und aus welchem Grund tun erkennen, desto eher können Sie dies auch an Ihr Kind weitergeben.

Lesen Sie dazu auch folgenden Blogbeitrag: Ist Ziel- und Leistungsorientierung wirklich sinnvoll? – Manuela Senn (manuelasennbefreit.de)

Einer der weisesten Männer Deutschlands, Professor Gerhard Hüther, ist gleichzeitig Meister der Gewaltfreien Kommunikation. Für beides bewundere ich ihn und ihm gebührt mein größter Respekt. Er nennt drei Dinge, die Kinder benötigen, welche ein kurzes Video sehr anschaulich auf den Punkt bringt: Eigentlich braucht ein Kind drei Dinge. – YouTube