Unser Smartphone stets dabei zu haben, gibt uns die Sicherheit im Notfall einen Notruf absetzen zu können, von wo auch immer wir gerade sind. Ebenso ermöglicht uns dieses jederzeit mit anderen, uns wohlgesonnenen Menschen in Kontakt zu treten, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen. Auch wenn wir ein emotional berührendes Erlebnis mit jemandem teilen möchten greifen wir gerne nach unserem Smartphone. Smart eben. Was soviel heißt wie clever oder intelligent. Doch wirkt sich diese, häufig bereits automatsierte, Handlung eher gegenteilig auf unsere Intelligenz aus. Wir werden ohne Smartphone eher smarter, also cleverer.

Vielleicht fühlen wir uns mit dem Smartphone sicherer und schlauer. Doch das Gefühl vermittelt uns diesbezüglich einen falschen Schein. Die Gefahr dabei ist, dass wir die Situation mit ihren emotionalen Auswirkungen, die diese auf uns hat, nicht mehr zu Ende erleben. Wir lenken uns damit ab, dass wir Bestätigung und/oder Hilfe von außen erhalten und lernen, beziehungsweise üben so nicht mehr selbst mit einer Herausforderung umzugehen. Dadurch büßen wir letztendlich sehr viel Bewältigungs- und Handlungskompetenz ein. Denn jedes Durchleben und Bewältigen einer schwierigen Situation macht uns resilienter also stärker.

Wie werden wir also ohne Smartphone smarter?

Wenn wir also unsere Intelligenz verbessern wollen, indem wir selbstwirksam handeln. Dürfen wir auch einmal das Mobiltelefon zuhause lassen …um unseren Freunden und Liebsten dann beim nächsten Treffen stolz die Geschichte zu erzählen, wie wir diese Situation gemeistert haben.

…ganz ohne Google, ohne telefonischen Support und vor allem: ohne den großen Bruder!

 

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