Achtsamkeit im Sinne von Bewusstsein bedeutet nicht nur das Gute zu sehen, sondern alles wahrzunehmen. Vollkommen wertfrei achtsam sein heißt schonungslos offen für das vermeintlich Gute, wie für das vermeintlich Schlechte zu sein. Hinzuschauen unabhängig von der Wertung, der wir das Erlebte letztlich unterziehen.

Tatsächlich ist es nämlich so, dass wir nur dadurch wie wir eine Begebenheit beurteilen, unsere Gefühle und damit unwillkürlich auch unsere Körperfunktionen beeinflussen. Fällt unser Urteil gut aus, also wenn wir denken dass diese Situation gut, richtig oder schön ist, reagieren wir mit positiven Gefühlen, guter Laune und positivem Körperempfinden. Fällt unser Urteil dagegen schlecht aus, dann reagieren wir mit negativen Gefühlen, schlechter Laune, Verärgerung und körperlichen Symptomen wie Bluthochdruck, Muskelverspannungen, Magenbeschwerden oder ähnlichen körperlichen Symptomen.

Vielleicht wenden sie jetzt ein, dass es nun einmal einfach so ist, dass es absolut schlechte Situationen im Leben gibt. Jedoch auch in Situationen, die allgemein als Stressoren gelten, ist der Umgang mit diesen und die Wertung über sie entscheidend dafür, wie es uns damit geht. Vor allem die Leidensdauer lässt sich mit einem entspannteren Umgang deutlich verkürzen. Natürlich tut es weh, wenn wir von jemandem belogen oder betrogen werden, wenn ein geliebter Mensch uns verlässt oder wir eine schlechte Krankheitsprognose erhalten. Dabei sieht man im eigenen Umfeld, durch Berichte oder Erzählungen, immer wieder, wie unterschiedlich Menschen mit ein und der selben Situation umgehen. Dies sowohl in der Art und Weise des Umgangs, wie auch schließlich in der Bewältigung derselben. Sicher spielt hier Resilienz eine entscheidende Rolle.

Warum sollte ich vollkommen wertfrei achtsam sein?

Indem wir achtsam mit einer Situation umgehen, lässt sich auch unsere Resilienz verbessern. Wir lernen dabei unsere Gefühle zuzulassen und sie zu fühlen, geben diesen jedoch nicht die Macht uns zu steuern. Indem wir achtsam in uns hineinfühlen ohne das was wir empfinden zu bewerten, können die Verarbeitungsprozesse ablaufen ohne durch eine negative Bewertung verstärkt zu werden. Zudem spüren wir erst durch diese Achtsamkeit wenn uns selbst etwas nicht gut tut.

Wir können eigentlich nur wertfrei wirklich achtsam sein. Dies hilft uns auch im Umgang mit Menschen, die wir eher als „schwierig“ bewerten würden. Wenn wir im Umgang mit diesen achtsam sind, nehmen wir erst den Menschen hinter seinem Verhalten wahr. Es fällt uns dann leichter tolerant zu sein, jedoch grenzen wir uns auch schneller ab, wenn wir spüren, dass uns der Umgang mit diesem Menschen oder diese Situation insgesamt schadet. Indem wir in einer solchen Situation achtsam sind, wird somit unsere eigene, wie auch die Integrität des anderen Menschen gewahrt, ohne eine Verurteilung.

Die gute Nachricht zum Schluss:

Wertfrei achtsam zu sein lässt sich trainieren. Ganz einfach indem wir es immer wieder praktizieren. Wenn sie das umsetzen, werden sie merken, dass sie mit der Zeit immer gelassener und resilienter werden und das in sämtlichen Situationen ihres Lebens.

Unterstützung auf Ihrem Achtsamkeitsweg zu mehr Resilienz bekommen sie hier: Kontakt – Manuela Senn (manuelasennbefreit.de)