Richten wir unseren Focus nach außen, was wir in unserer Gesellschaft fast ständig tun, dann lenken wir uns mit anderen Dingen ab, ist jede Störung eine Störung in unserem Ablauf, eine Störung dessen, wie wir uns vorstellen, dass die Dinge zu sein haben. Eine solche Störung wird dann häufig sogar als Angriff gewertet.
Fühlen auch sie sich manchmal von anderen gestört oder gar angegriffen?
Zieht auf der Autobahn zum Beispiel ein Fahrzeug vor uns auf unsere Spur, so dass wir dadurch bremsen müssen, fühlen sich viele angegriffen. „Warum muss der jetzt rausziehen?“ ist eine häufig ärgerlich formulierte Frage. Was in so einer Situation passiert, ist dass wir uns im wahrsten Sinne des Wortes ausgebremst fühlen.
Was der Mensch im anderen Fahrzeug tut, hat dabei kaum etwas mit uns zu tun. Unser Verhalten und unsere Emotionen haben jedoch immer mehr mit uns zu tun, als mit allem anderen in unserer Umgebung. In einer anderen Situation stellt sich vielleicht jemand vor uns in einer Warteschlange an oder verhält sich in einer anderen Art und Weise unflätig uns oder anderen gegenüber. Das tut dieser Mensch, in den allermeisten Fällen, ohne es zu merken. Ohne sich dessen bewusst zu sein.
Wenn sie ehrlich zu sich selbst sind: Können sie wirklich ausschließen, dass es ihnen nicht auch hin und wieder einmal passiert, dass sie andere ungewollt ausbremsen oder übergehen? Sicher wollen auch sie das nicht wirklich und dennoch passiert es ab und an. Was also können wir konkret, für mehr Gelassenheit gegenüber Vorkommnissen im Alltag tun? Was können wir selbst, für unsere eigene Aufmerksamkeit als Respektbezeugung, für andere tun?
Wir sind diesbezüglich weder uns selbst, noch anderen gegenüber ausgeliefert.
Mehr Achtsamkeit bei dem was wir tun ist, meiner Meinung nach, ein wichtiger Schlüssel zur eigenen Gelassenheit und Aufmerksamkeit für andere. Dabei fängt achtsames Fühlen und Handeln immer bei uns selbst zuerst an.
Wenn wir also in der Konzentration auf uns selbst, unser eigenes Tun und Verhalten, geübt sind, sind wir im wahrsten Sinne des Wortes Herr über uns selbst. Wir sind dann weder einer Situation, noch anderen Menschen gegenüber ausgeliefert. Gleichzeitig sind wir so auch aufmerksam anderen Menschen gegenüber, was Respekt vermittelt und so zu einem guten Miteinander führt.
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